Green-Up in Yokohama – Maßnahmen für eine grünere Stadt

Seit einigen Jahren bereits arbeitet die Stadt Yokohama unermüdlich daran, dem weiteren Verlust von Grün in der Metropolstadt entgegenzuwirken. Keine leichte Aufgabe in einer stetig wachsenden Stadt, in der Wohnraum knapp wird. Aber Yokohama hat sich bewusst gegen die weitere Abrodung von Waldflächen zum Zwecke des Baus neuer Wohnanlagen entschieden und fördert intensiv das Fortbestehen dieser Flächen.

Im April dieses Jahres tritt ein konkretisierter 5-Jahres-Plan in Kraft, der bestehende Bemühungen ausweiten, aber auch neue Aspekte mit einbeziehen soll. Das Ziel ist klar: Yokohama soll nicht nur kein Grün mehr verlieren, es soll sogar mehr bekommen. Dabei spielen natürlich auch ökologische Gesichtspunkte eine große Rolle: gesunde Wald- und Grünflächen sollen für ein besseres Klima in heißen Monaten, für den Schutz der Biodervisität und einen gesunden Wasserkreislauf sorgen. Darüber hinaus sollen alle Bürger, die durch die Begrünungsmesse Garden Necklace bereits für das Thema Begrünung stark sensibilisiert wurden, weiter an die Natur herangeführt und in ihren Erhalt einbezogen werden.

Konkrete Pläne für eine grünere Stadt

Zum einen will die Stadt weitere Grünflächen, die sich noch in Privatbesitz befinden ankaufen, um sich um diese entsprechend kümmern zu können. Grundstücksbesitzer, die an einem Verkauf kein Interesse haben, sollen so unterstützt werden, dass sie sich gut um ihre Flächen kümmern können. So wird beispielsweise die Immobiliensteuer gesenkt oder es werden Zuschüsse zu den Instandhaltungskosten gewährt. Die Stadt will dafür sorgen, dass Wälder ausreichend ausgelichtet sind, Wege und Hänge für Besucher gesichert und nötige Einrichtungen wie Sanitäranlagen installiert werden, so dass die Wälder wieder Orte der Erholung für die Bürger werden.

Zum anderen wird das Wissen über Wald-, Grün- und Ackerflächen unter den Bürgern stark gefördert. Jung und Alt sollen sich bei Wanderungen, Führungen oder sogar Ernten auf freudige Art der Natur wieder annähern können. So werden Wald-Walking-Touren und andere Freizeitbeschäftigungen, sowie Vorträge angeboten.

In der Stadt verteilt gibt es Welcome Center, in denen Bürger sich über die Natur informieren können. Aber auch das Engagement wird gefördert. Damit die angedachten Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, ist es unerlässlich, dass auch die Bürger mitarbeiten und so bildet die Stadt Freiwillige aus und fort, die sich um bestimmte Bereiche kümmern möchten. Sie sollen mit einer guten Wissensgrundlage ausgerüstet werden, um das Gesamtökosystem tatkräftig unterstützen zu können.

Green-Up im Stadtzentrum

Das waldarme Stadtzentrum um Minatomirai und die Küstenbereiche sollen ebenfalls gefördert werden. Hier werden besonders die Alleen und Bäume an den Straßen gepflegt und vermehrt und die Parkflächen werden ausgebaut, beziehungsweise mit mehr Grün aufgewertet. Gerade im Stadtzentrum sollen auch die Bemühungen wachsen, die Bürger an die Natur heranzuführen. Es wird erwartet, dass die Maßnahmen im Ganzen zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität, einer effektiveren Prävention von Überschwemmungen und daraus resultierenden Schäden, sowie Flächenbränden, angenehmeren Temperaturen und insgesamt zu einer Förderung der geistigen und körperlichen Gesundheit der Bürger beitragen werden.

Weitere Vorteile der Begrünungspläne

Die Quellen und Kanäle sollen stärkeren Schutz erfahren, der ebenfalls zu einem gesunden Wasserkreislauf führt. Regenwasser soll gespeichert werden, um gerade in Zeiten der Trockenheit den Grundwasserspiegel nicht zu sehr zu belasten. Die Förderung der Agrarwirtschaft sorgt indes für die stärkere Ausprägung von Konsum regionaler Produkte, was wiederum den CO2-Fußabdruck durch zurückgehende Importzahlen verkleinert. Zu guter Letzt sorgt die vermehrte Fassadenbegrünung und die Ausweitung, sowie Neuschaffung von Wald- und Grünflächen für ein Wohlfühlklima in der Stadt, das nicht nur durch die Temperatur, sondern vor allem durch die behagliche Atmosphäre definiert ist.

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